Sie brauchen für die Teilnahme an einem Aufstellungsseminar keine Vorkenntnisse! Auch findet keine „Einweihung“ oder etwas wie Hypnose statt. Wichtig sind eine gesammelte Haltung, die Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen und eine insgesamt wertschätzende Art.
Ihr Vorteil an einer Teilnahme "nur" als Stellvertreter*in, also ohne eigenen Auf-stellungswunsch, liegt in der Tatsache, dass Sie Ihr eigenes Handeln, Denken und Fühlen in einer Aufstellung reflektieren und Impulse auch über einen längeren Zeitraum aus den Aufstellungen für sich selbst mitnehmen können.
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Immer wieder kann man in Aufstellungen erstaunt feststellen, dass gerade Neulinge gute Stellvertreter*innen sind, denn: sie sind absichts-los, weil sie ja noch nicht wissen, wohin die Reise geht. „Alte Hasen“, also langjährige Teilnehmer*innen an Seminaren und teils selbst mit Fortbildung, sind als Stellvertreter*innen ebenso wertvoll, weil diese schon einen offeneren Kanal für fremde, vielleicht auch mal irritie-rende Empfindungen aus einer Stellvertretung heraus haben können und sich meist leichter trauen, diese Empfindungen auch zu benennen oder körperlich auszudrücken. Insofern profitiert eine Gruppe aus der gesunden Mischung aus "Anfängern" und "Fortgeschrittenen".
Die Erfahrung zeigt, dass jede*r für jede Stellvertretung prinzipiell geeignet ist. Manchmal scheint aber eine bestimmte Person für eine bestimmte Stellvertretung prädestiniert zu sein. Warum stellt z.B. ein neuer Teilnehmer in einer Organisationsaufstellung eine Teilnehmerin als Stellvertreterin für die Chefin seines Unternehmens auf, die selbst Führungskraft in einem Unternehmen ist? Wenn es sich aber nicht sofort erschließt, warum man nun genau für diese Stellvertretung gewählt wurde, lohnt sich die Frage, was es denn vielleicht doch mit einem*einer selbst zu tun haben kann, und das gern auch über eine Aufstellung hinaus.
Aus meiner Sicht liegt in der Tatsache, dass Stellvertretungen für sich selbst wichtige Impulse erhalten können, eine wichtige Motivation, oft auch regelmäßig über einen längeren Zeitraum an systemischen Aufstellungen teilzunehmen. In Stellvertretungen kann ich mein eigenes Denken, Handeln und Fühlen bewusster beobachten und reflektieren und bekomme durch die Stellvertretungen möglicherweise Impulse, über die Selbstreflexion in eigenes Handeln zu kommen. Insofern sind Stellvertreter*innen keine Statisten, die man engagieren müsste, sondern sie nehmen selbst ohne eigene Aufstellung viel aus einem solchen Seminar für die eigene Entwicklung mit.