Systemische Aufstellungen im beruflichen und privaten Kontext

Systemische Aufstellungen geben sowohl im beruflichen wie auch im privaten Kontext hilfreiche Impulse. Dies wird zum einen dadurch ermöglicht, dass der*die Klient*in das Anliegen aus einer anderen Perspektive betrachten kann, wodurch automatisch neue Informationen gewonnen werden. Daher beziehe ich das Systembrett im Coaching fast regelmäßig mit ein.

 

Mittels Systembrett (mit aus der Kindheit vertrauten Spielfiguren o.ä.) kann das Thema eingegrenzt werden, eine besondere Problematik identifiziert, eine Entscheidung vorbereitet oder ein Ziel definiert werden. Ob und in welcher Tiefe hier auch Emotionen des*der Klient*in mit eine Rolle spielen sollen, entscheidet der*die Auftraggeber*in selbst.  Die Impulse werden im Zusammenspiel von mir als Coachin und dem*der Klient*in erarbeitet. Als Coachin und Externe ist es meine Aufgabe, (vor allem systemische) Fragen in Bezug auf die aufgestellten Figuren zu stellen oder Kommentare abzugeben. Der*Die Klient*in kann sich als Profi im eigenen System mit dem Systembrett durch die Visualisierung mittels Spielfiguren in verschiedenen Größen, Formen und Farben vor allem die Systembeziehungen deutlich machen und seinen*ihren eigenen Lösungsansatz entwickeln. Nähere Informationen zum Coaching mit Systembrett finden Sie hier.

 

Im Coaching nutze ich das Systembrett im Stehen. Der ganze Körper wird dabei mit einbezogen, und eine Veränderung des Blickwinkels, der Perspektive wird durch das Wandern um den Stehtisch mit dem Systembrett möglich. Neue Perspektiven erzeugen neue Impulse und damit wieder Informationen hin zu einer guten Lösung. Beim Coaching im Freien ist es vergleichbar, nur sind die "Figuren" meist auf den Boden gelegt.

 

So wertvoll die Arbeit mit dem Systembrett im Coaching ist, so bereichernd können systemische Aufstellungen mit Stellvertreter*innen sein. Der große Vorteil: Stellvertreter*innen können auch noch über ihr Befinden auf der jeweiligen Position Auskunft geben und dadurch eine besondere Dynamik entstehen lassen. Systemische Aufstellungen mit Stellvertreter*innen können Teil eines Coachings sein. Auch innerhalb von Psychotherapien kann der Auftrag bestehen, neue Erkenntnisse innerhalb einer systemischen Aufstellung zu gewinnen. Aufstellungsseminare (oft Tages- oder Wochenend-Seminare) können auch zur Erweiterung des persönlichen Erfahrungshorizonts mit oder ohne eigene Aufstellung in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen besucht werden.

 

Am Systembrett und auch bei Aufstellungen mit Stellvertreter*innen  können dieselben Themen erarbeitet werden. Im beruflichen Kontext steht die Betrachtung des beruflichen Systems im Vordergrund. Hier spricht man von einer Organisationsaufstellung.

Im privaten Kontext ergibt sich gern eine Unterscheidung, entweder in die Betrachtung des Ursprungssystems (unsere Familie mit den Eltern, Großeltern und sonstigen Vorfahren) oder in die Betrachtung des Gegenwartssystems (Partner*in, Geschwister, unsere "neue" Familie mit den Kindern etc.). Die Übergänge sind natürlich fließend, z.B. bei den Geschwistern. 


Verdeckte systemische Aufstellungen - diskret und effektiv

Insbesondere bei der Arbeit am Systembrett (aber auch bei Aufstellungen mit erfahrenen Stellvertreter*innen) kann vollständig verdeckt gearbeitet werden, das heißt, ich als Coachin kenne maximal im Groben das Thema (die Richtung, wie Entscheidungsfindung, Konflikt, Familie, Beruf), werde aber nicht in die detaillierte Thematik und ihre Akteure eingeweiht. Ausschließlich über systemische Fragen, über die Betrachtung und Kommentierung von Wechselbeziehungen und Perspektivwechseln, entwickele ich mit dem*der Klient*in das aufgestellte System. Nur der*die Klient*in kennt die Einzelheiten und auch den Moment, wann die Aufstellung ihre bestmögliche Lösung erreicht hat.

 

Mit dieser Form ist zum einen aus Sicht des*der Klient*in die größte Diskretion gewährleistet. Zum anderen verhindert es bei mir als Coachin, bewusst oder unbewusst Vorannahmen zu entwickeln, wodurch eine maximale Freiheit im Wahrnehmen entsteht bzw. erhalten bleibt. Diese Form der professionellen Unwissenheit hat auf mancher Ebene große Stärken und die schätze ich sehr. Probieren Sie es aus!


Systemische Aufstellungen im beruflichen Kontext - Organisationsaufstellungen

Bei systemischen Aufstellungen mit einem Anliegen im beruflichen Kontext kann eine Organisationsaufstellung die richtige Wahl sein. Dabei sind die Mitglieder des beruflichen Systems von Interesse, also Mitarbeiter*innen, Kolleg*innen, ein Team, Vorgesetze, die Firmenleitung o.ä. Spielt ein Veränderungswunsch eine Rolle, können z.B. auch Stellvertreter*innen für das neue Unternehmen oder die neue Aufgabe hinzu-genommen werden.

 

Möglich ist auch, dass sich innerhalb der Aufstellung oder auch schon im Vorgespräch herauskristallisiert, dass das „eigentliche“ Thema eher mit der Ursprungsfamilie in Verbindung zu bringen ist. Daraus kann sich eine Kombination aus beiden Aufstellungsvarianten (Familien-aufstellung und Organisationsaufstellung) entwickeln.


Systemische Aufstellungen / Familienaufstellungen der Urspungsfamilie

Bei systemischen Aufstellungen oder Familienaufstellungen der Ursprungsfamilie (des Ursprungssystems) ist der Fokus insbesondere gerichtet auf alle Familienmitglieder, die VOR dem*der Klient*in geboren wurden (bis auf jüngere Geschwister, die zählen in jedem Fall dazu). Anliegen, die dazu einladen, zunächst auf das System der Ursprungsfamilie zu schauen, haben häufig etwas mit dem Wunsch der persönlichen Verhaltensveränderung des*der Klient*in zu tun.


Systemische Aufstellungen / Familienaufstellungen der Gegenwartsfamilie

Bei der Betrachtung der Gegenwartsfamilie stehen oft konkrete Konflikte oder Veränderungsabsichten im Vordergrund. Es ist nicht auszuschließen, dass in eine solche Aufstellung dennoch Ahnen mit einbezogen werden.

 

Die Entscheidung für eine Aufstellung mit der Ursprungsfamilie oder mit der Gegenwartsfamilie treffe ich als Aufstellungsleiterin auf der Grundlage des Vorgesprächs mit dem*der Klient*in kurz vor der Aufstellung. Alles Weitere entwickelt sich vor allem aus den Reaktionen der Stellvertreter*innen und meinen Angeboten an die Stellvertreter*innen.